Welt wohin? – Reise in eine bessere Zukunft
Mai 2020 – 16. März 2021
Über den Münchner Klimaherbst
Der Münchner Klimaherbst ist eine Veranstaltungsreihe, die über Klimawandel und Klimawandelfolgen informiert und Möglichkeiten zum Klimaschutz aufzeigt. Neben bewährten Formaten wie Vorträgen oder Diskussionen finden auch Veranstaltungen in innovativen und kreativen Formaten statt, bei welchen Teilnehmende sich auf leicht zugängliche Art Wissen aneignen können. Dabei gibt es jedes Jahr einen Themenschwerpunkt, der von unseren Mitgliedern festgelegt wird. Corona-bedingt fand der Münchner Klimaherbst dieses Jahr von Mai 2020 bis März 2021 statt und fragt: Wie kann aus der Corona-Krise heraus ein Wandel hin zu einer sozial gerechteren und ökologisch nachhaltigeren Welt gelingen? Und wie könnte diese Welt aussehen?
Konzept MKH 2020
ausführliches Konzept MKH 2020 – Welt wohin? Reise in eine bessere Zukunft!
Während es bis vor Kurzem noch so schien, als wären viele Menschen endlich aufgewacht und hätten die Dringlichkeit der Bekämpfung der Klimakrise erkannt, hat die aktuelle Krise, die durch die weltweite Corona-Pandemie ausgelöst wurde, zwischenzeitlich gefühlt fast jedes andere Thema von der öffentlichen und politischen Agenda verdrängt. Die mediale Aufmerksamkeit drehte und dreht sich fast ausschließlich um Corona, der Alltag der meisten Menschen wird durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Maßnahmen bestimmt und alle politische Energie ist auf die Eindämmung dieser Krise ausgerichtet. Öffentliche Proteste wie z.B. die der Fridays-for-Future können nicht mehr stattfinden bzw. werden in den digitalen Raum verlegt und verlieren dadurch einen erheblichen Grad an Sichtbarkeit. Was also bis vor Kurzem für die Umwelt- und Klimaschutzbewegung zumindest nach einer positiven Tendenz aussah – immerhin beschäftigte sich der Rest der Gesellschaft nun endlich mit dem Thema – wurde fast vollkommen durch die Corona-Pandemie verdrängt.
Dabei ist entschlossenes Handeln in der Klimakrise nicht plötzlich weniger dringlich geworden. Im Gegenteil, wenn wir jetzt nicht handeln, wird ein massiver Anstieg der Erderwärmung nicht mehr aufhaltbar sein und entsprechende, teils irreversible Folgen für Mensch und Natur mit sich ziehen.
Gleichzeitig bringt die Corona-Krise viele Gewissheiten ins Wanken und Regierungen überall auf der Welt reagierten mit noch vor Kurzem unvorstellbaren Maßnahmen auf diese Krise. Dies geschah mit einer ungeahnten Schnelligkeit und (angemessenen) Heftigkeit angesichts der Gefahr überlasteter bzw. kollabierender Gesundheitssysteme und dem damit einhergehenden Risiko, dass viele Menschen schwer erkranken oder sogar sterben könnten.
Diese politische Entschlossenheit, einige (kurzfristige) positive Umwelteffekte der Corona-Krise und die gesellschaftliche Offenheit, neue Wege zu gehen, lassen sich möglicherweise auf die Klimakrise übertragen und für deren Bekämpfung nutzbar machen. Andererseits birgt die Corona-Krise eben auch das Risiko, dass Klimaschutz nicht (mehr) entschieden angegangen wird und Klimaschutzmaßnahmen teilweise sogar rückgängig gemacht werden.
Es stellen sich also die Fragen: Geht durch die Corona-Krise wertvolle Zeit im Kampf gegen die Klimakrise verloren? Oder bietet die aktuelle Situation eventuell auch Chancen für die Bekämpfung des Klimawandels? Stellt sie vielleicht sogar den Ansatzpunkt für die schon lange notwendige sozial- ökologische Transformation unseres Gesellschafts- bzw. Wirtschaftssystems dar? Und wenn das der Fall ist, wie kann dies genutzt werden und was ist jetzt notwendig, um die gewünschten Veränderungen voranzutreiben?
Logbuch
Wir haben Veranstaltungen aufgezeichnet und die Ergebnisse hier verfügbar gemacht.
Call for Papers
Das Netzwerk Klimaherbst e.V. veranstaltete zusammen mit der vom oekom e.V. herausgegebenen Zeitschrift politische ökologie einen Call for Papers. Anlass war das Thema des 14. Münchner Klimaherbst: “Welt wohin? – Reise in eine bessere Zukunft”. Dabei beschäftigen wir uns vor allem mit zwei großen Fragen. Zum einen wollten wir wissen, wie aus der aktuellen Corona-Krise heraus ein Wandel zu einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Zukunft gelingen kann? Und zum anderen: wie kann diese Zukunft überhaupt aussehen?
Folgende Frage sollten also im Rahmen des Schreibwettbewerbs beantwortet werden:
Stell dir vor, die Corona-Krise ist überwunden, die Klima-Katastrophe ist eingedämmt und wir leben in einer gerechten und nachhaltigen Welt. Wie sieht diese Welt aus?
Die Siegertexte wurden mit je 500, 300 und 200 Euro prämiert und in der Zeitschrift für politische ökologie veröffentlicht. Alle Texte werden in demnächst in einem E-Book veröffentlicht.