„Business as usual ist keine Option mehr“
Weltagrarbericht fordert radikale Wende der Agrarpolotik und -forschung
* Benny Haerlin
Aus: AgrarBündnis e.V. (Hrsg.): Der kritische Agrarbericht 2009. Kassel/Hamm 2009, S. 69-73
Die Landwirtschaft in ihrer heutigen Form hat keine Zukunft. Zumindest dann nicht, wenn es der internationalen Staatengemeinschaft ernst ist mit der Hungerbekämpfung, dem Klimaschutz und der Verhinderung sozialer und ökologischer Katastrophen. Das ist die Kernaussage des Mitte April 2008 verabschiedeten Weltagrarberichts (IAASTD). Der Weltagrarbericht bricht erstmals und radikal mit dem seit Ende des Zweiten Weltkrieges unhinterfragten agrarpolitischen Mantra, die Steigerung von Ertrag und Produktion sei der Schlüssel zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Und er zeigt andere, bäuerliche Wege auf, wie diese Ziele erreicht werden können.
* Benny Haerlin im Klimaherbst: 22. Oktober (Grün & Gerecht?)
Wege aus der Hungerkrise
Die Erkenntnisse des Weltagrarberichts und seine Vorschläge für eine Landwirtschaft von morgen
Die Broschüre fasst die Ergebnisse des Weltagrarberichts auf 42 Seiten zusammen.
Auf dem klügeren Pfad
Ökologische Intensivierung
Felix Prinz zu Löwenstein
Aus: oekom e.V. (Hrsg.): Welternährung. Global denken – lokal säen. politische ökologie 30 (2012), S. 30-38
„Mehr Düngemittel, mehr Pestizide, mehr Gentechnik!“ Das ist die gängige Antwort der Agrarindustrie auf die Frage, wie wir es schaffen sollen, künftig neun Milliarden Menschen auf der Erde zu ernähren. Mit diesem „Weiter so!“, dem sich auch die meisten Politiker verschrieben haben, setzt sich der folgende Beitrag auseinander. Der Autor ist überzeugt: „Eine solche Landwirtschaft verhindert den Hunger nicht – sie produziert ihn!“ Die einzig adäquate Antwort auf die sich verschärfende Ernährungskrise in Zeiten des Klimawandels und der Verknappung globaler Ressourcen ist für ihn der ökologische Landbau. „Wir werden uns ökologisch ernähren – oder gar nicht mehr,“ so lautet seine These, die er anhand von aktuellen Forschungsergebnissen, aber auch konkreter Beispiele aus den Ländern des Südens erläutert.
Die Chancen nutzen!
Die EU-Kommission legt Vorschläge für die Agrarpolitik nach 2013 vor
Ulrich Jasper
Aus: AgrarBündnis e.V. (Hrsg.): Der kritische Agrarbericht 2012. Konstanz/Hamm 2012, S. 20-28
Seit dem 12. Oktober 2011 liegen die Gesetzesvorschläge der EU-Kommission zur Reform der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik vor. Grüner und gerechter soll es zugehen in der zukünftigen Agrarpolitik. Vielversprechende Ansätze gibt es, an deren Verwässerung die Argrarlobby jedoch bereits arbeitet. Da die Entscheidungen aber erst im Jahr 2013 fallen, bleibt noch Zeit und Raum, Einfluss zu nehmen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Reformvorschläge und bewertet diese vor dem Hintergrund der langjährigen Kritik der Verbände an der europäischen Agrarpolitik.
Exportschlager Hunger
Die europäische Agrarpolitik und ihre Opfer
Armin Paasch
Aus: AgrarBündnis e.V. (Hrsg.): Der kritische Agrarbericht 2011. Konstanz/Hamm 2011, S. 82-86
Durch ihre gegenwärtige Agrar- und Handelspolitik trägt auch die EU zu Verletzungen des Menschenrechts auf Nahrung bei. Durch direkt oder indirekt subventionierte Agrarexporte überschwemmt sie die lokalen Märkte in den Ländern des Südens. Der Beitrag zeigt auf, dass das Recht auf angemessene Ernährung durch die EU-Agrarpolitik klar gefährdet oder verletzt wird, er benennt die Profiteure dieser Entwicklung – und zeigt Wege auf, wie dieser Missstand beendet werden könnte.